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McFlayr
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BeitragVerfasst: Mo 29.05.17 18:44 
Hallo Community,

kurz zu mir, ich bin ausgebildeter Fachinformatiker für Systemintegration, allerding habe ich während meiner Ausbildung die Leidenschaft zum programmieren entdeckt. Nun möchte ich natürlich gern auch in dieser Richtung einen Job finden. Seit fast einem Jahr arbeite ich auch als Programmierer in einer Firma die es noch nicht gibt (und wahrscheinlich auch nie geben wird). Ein bekannter hat mich gefragt ob ich nicht Lust habe bei seinem Projekt mit zu machen, er bezahlt mich und stellt mich fest an. Soweit so gut, ich bin nun aber an einem Punkt angekommen, an dem ich mir sicher bin, dass das Projekt gescheitert ist und ich mich beruflich umorientieren muss bzw. will.
Ein Arbeitszeugnis werde ich wahrscheinlich nicht bekommen. Also besitze ich keinerlei Zertifikate.

Nun zur eigentlichen Frage:

Wie stehen die Chancen als nicht ausgebildeter Entwickler in einen Job dahingehend zu kommen? Hat diesbezüglich schon jemand Erfahrungen gemacht? Und was würdet ihr in eine Bewerbung schreiben? Wie kann man das am besten erläutern?


Für ein paar Ideen und Anregungen wäre ich sehr dankbar.


Beste Grüße McFlayr
jfheins
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Win 10
VS 2013, VS2015
BeitragVerfasst: Mo 29.05.17 20:57 
Das kommt natürlich immer ein wenig drauf an, wo du suchst.
Ich würde das einfach als Erfahrung auf den Lebenslauf schreiben - die Details (warum kein Zeugnis, welches Projekt, etc) kann man dann ja im Gespräch erklären.

Ich habe Ingenieur studiert, hätte aber trotzdem Info-Jobs haben können und könnte vermutlich immer noch wechseln. ich glaube, Anwendungsentwicklung ist relativ gefragt.
GuaAck
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Windows 8.1
Delphi 10.4 Comm. Edition
BeitragVerfasst: Mo 29.05.17 22:42 
Hallo,

ich bin schon etwas älter und in meiner Firma auch mal als Abteilungsleiter für die Einstellung von "Software-Ingenieuren" verantwortlich gewesen. Ich selbst bin übrigens Maschinenbau-Ingenieur.

Ich würde sehen: "Solide Fachausbildung, dann als Freiberufler in einem Start-up als Programmierer mitgearbeitet. Logisch, dass er kein Zeugnis hat, das Start-up wurde ja nichts. Aus dem Start-up wird keine Firma, das liegt bestimmt nicht daran, dass ein Freiberufler ein schlechter Programmierer war. Er ist somit ein flexibler Anfänger mit ersten Erfahrungen." Klingt doch ganz gut, oder?

Das mit dem Freiberufler stimmt nicht, das darfst Du nicht schreiben. Aber dass Dein Chef Dein Freund ist, das ist auch gefährlich, dann wirst Du schnell als Partner gesehen und bist mit mit ihm mit dem Start-up gescheitert. Idee: "Ein Bekannter gründete... suchte einen Programmierer für... und sprach mich an. Ich sah eine gewisse Chance, das Projekt war auch interessant und...aber...".

Hilft vielleicht,
Gruß GuaAck
Delphi-Laie
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BeitragVerfasst: Mo 29.05.17 22:54 
user profile iconMcFlayr hat folgendes geschrieben Zum zitierten Posting springen:
Ein Arbeitszeugnis werde ich wahrscheinlich nicht bekommen.


Du bist kein Bittsteller. Auf die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses, zudem noch eines wohlwollenden, hast Du einen Rechtsanspruch, sofern Du lohnabhängig beschäftigt warst. Daß dem so war, lese ich aus Deinem Beitrage heraus.

Man hat sogar Anspruch auf "Zwischenzeugnisse" - vermutlich einmal pro Kalenderjahr. Zum einen, damit man sich aus einer Anstellung heraus mit aktuellem Zeugnis bewerben kann, zum anderen zur Rechtssicherheit, um ggf. den mehr-/vieljährigen Verlauf seiner Arbeitsleistung dokumentiert zu wissen, was bei der Ausstellung eines Endzeugnisses Streitpotential eindämmt.
jaenicke
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BeitragVerfasst: Di 30.05.17 11:11 
Es sollte auch helfen direkt ein Beispielprojekt mitzuschicken. Zumindest in kleineren Firmen wie bei uns zählt das auch schon viel, wenn man sieht, dass derjenige sauberen Code schreibt (Bezeichner, Formatierung, ...), sich mit aktuellen Techniken auskennt (bei Delphi z.B. Generics) usw.
doublecross
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BeitragVerfasst: Di 30.05.17 15:14 
user profile iconjaenicke hat folgendes geschrieben Zum zitierten Posting springen:
Es sollte auch helfen direkt ein Beispielprojekt mitzuschicken. Zumindest in kleineren Firmen wie bei uns zählt das auch schon viel, wenn man sieht, dass derjenige sauberen Code schreibt (Bezeichner, Formatierung, ...), sich mit aktuellen Techniken auskennt (bei Delphi z.B. Generics) usw.

Wobei dass eine massive Copyright Verletzung sein dürfte, da dieser Code ja wahrscheinlich dem Freund bzw. der nicht Firma gehört. Das würde ich also nur tun, wenn es explizit erlaubt wird und das dann auch bei schreiben, nicht dass der potentielle Arbeitgeber glaubt du missbrauchst das Vertrauen deines Arbeitgebers.
jaenicke
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BeitragVerfasst: Di 30.05.17 19:43 
Ich schrieb ja Beispielprojekt. Damit meine ich natürlich nicht Code, den man nicht weitergeben darf.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass jemand, der als Entwickler arbeiten möchte, auch genug eigene Beispielprojekte hat. Denn sonst fehlt denke ich ein wenig das persönliche Interesse, ohne das man den Beruf kaum lange machen kann...
Tastaro
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BeitragVerfasst: Do 01.06.17 12:01 
@ user profile iconjaenicke: Dem kann ich nur widersprechen
Ich arbeite seit 20 Jahren als Softwareentwickler und habe kein Beispielprojekt, das ich weitergeben könnte.
In meiner Freizeit mache ich nämlich lieber andere Sachen als zu programmieren. Daraus zu schließen, dass ich kein Interesse an meinem Job hätte und mich nicht dafür engagiere halte ich für extrem gewagt.

Für diesen Beitrag haben gedankt: doublecross
jaenicke
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BeitragVerfasst: Do 01.06.17 16:22 
Wie kommst du denn jetzt darauf, dass ich jemanden meine, der schon lange programmiert?
Es ging doch gerade um jemanden, der ansonsten kaum Referenzen hat und gerade angefangen hat zu programmieren.

Und wenn man gerade angefangen hat zu programmieren, sehe ich das durchaus so. Den Beruf kann man in der Regel nicht einfach so lernen, weil man da gut verdienen kann. Man muss auch ein Interesse dafür haben, experimentieren und so weiter, sonst hält man das auch kaum 8 Stunden täglich durch. Persönlich kenne ich soweit ich das weiß keine einzige Ausnahme. Und ich könnte es mir selbst auch nicht vorstellen.

Dass man mit der Zeit weniger zu Hause am Computer macht, z.b. auch wegen Familie und so weiter, ist klar. Dann hat man aber, wie du und ich, andere Referenzen. Auch wenn bezüglich des Programmierstils auch da ein Beispielprojekt hilfreich wäre. Wir haben da schon Schlimmes auch bei jemandem mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung als Programmierer erlebt...
(In dem Fall gerade WEGEN der 20 Jahre alten Programmiertechniken...)


Zuletzt bearbeitet von jaenicke am Do 01.06.17 19:11, insgesamt 1-mal bearbeitet
Delphi-Laie
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Delphi 2 - RAD-Studio 10.1 Berlin
BeitragVerfasst: So 04.06.17 23:34 
Vermutlich habt Ihr Euch mißverstanden.

user profile iconTastaro hat folgendes geschrieben Zum zitierten Posting springen:
Ich arbeite seit 20 Jahren als Softwareentwickler und habe kein Beispielprojekt, das ich weitergeben könnte.
In meiner Freizeit mache ich nämlich lieber andere Sachen als zu programmieren. Daraus zu schließen, dass ich kein Interesse an meinem Job hätte und mich nicht dafür engagiere halte ich für extrem gewagt.


Das kann ich nachvollziehen, allerdings bist Du immerhin doch moderat in diesem Bereich auch in Deiner Freizeit tätig, wie es zumindest anhand Deiner Forenaktivität scheint.

Die einen haben von ihrer Interessenbefriedigung schon auf Arbeit mehr als genug - Tastaro?! - und andere, so wie Sebastian, sind so davon durchdrungen, ja beseelt, daß sie sogar einen erklecklichen Teil ihrer Freizeit für ihre Leidenschaft aktiv sind, sozusagen im Neudeutsch die "Hardcores" sind. In der Delphipraxis findet man sogar eine ganze Menge Leute, die auch berufliche Informatik-/Programmiertätigkeit erwähnen oder offen zur Schau stellen. Sicher sind sie vorrangig aus beruflichen / kommerziellen Gründen und Interesse aktiv, allerdings auch an Abenden, Wochenenden und Feiertagen. Ein echter Programmierer hat eben nie wirklich frei. ;-)

Als Freizeitprogrammierer kann ich da "nicht wirklich" mitreden, vermute aber, daß ich in meiner Freizeit lieber etwas anderes täte, jedenfalls käme ich mit privaten Programmierprojekten kaum annähernd so vorwärts wie derzeit.