Autor Beitrag
BenBE
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starhalf ontopic starofftopic star
Beiträge: 8721
Erhaltene Danke: 191

Win95, Win98SE, Win2K, WinXP
D1S, D3S, D4S, D5E, D6E, D7E, D9PE, D10E, D12P, DXEP, L0.9\FPC2.0
BeitragVerfasst: Sa 21.08.04 22:18 
Zu der Debatte kann ich nur sagen, dass ich auch kein Delfi Programmieren will und die Rechtschreibregeln mit Abschluss des nächsten Schuljahres voraussichtlich ihre Gültigkeit für mich verlieren. Ich find so eine Debatte um die Rechtschreibung sinnlos. Die Rechtschreibung ist IMHO ein gesellschaftlicher Prozess dessen Regeln sich im Laufe der Zeit entwickeln müssen und nicht durch irgendeine "Instanz von da Oben" festgelegt werden.

Achso: Ich bin ein Borländer ... Sieht irgendwie bescheuert aus. Eigentlich wie alles, was eingedeutscht wird.

_________________
Anyone who is capable of being elected president should on no account be allowed to do the job.
Ich code EdgeMonkey - In dubio pro Setting.
MathiasSimmack
Ehemaliges Mitglied
Erhaltene Danke: 1



BeitragVerfasst: Sa 21.08.04 23:53 
BenBE hat folgendes geschrieben:
Die Rechtschreibung ist IMHO ein gesellschaftlicher Prozess dessen Regeln sich im Laufe der Zeit entwickeln müssen und nicht durch irgendeine "Instanz von da Oben" festgelegt werden.

Ja, aber a) muss jemand diese "Regeln" auch abfassen, damit es Regeln werden. Und b) ist es doch in Ordnung, wenn sich mal jemand ein paar schwieriger Regeln annimmt und diese entschärft. Und das gab´s ja auch. Natürlich darf man nicht solchen Blödsinn verfassen, dass man das gleiche Wort unterschiedlich schreiben kann.

Wohin das führen kann, sieht man im Extremfall Crêpe, das dank eingedeutscher Schreibweise zu Krepp wird - und Krepp bedeutet ja auch "krauses Gewebe" (Krepppapier, Kreppsohle, usw.). Erwähnt hatte ich das ja schon mal. Man kann´s also wie gewohnt schreiben, oder eben auf die neue Art. Und das sind Schwachpunkte der Reform.
In solchen Fällen würde ich mir wieder die alte "Härte" wünschen; sprich: dass man so ein Wort eben nur auf eine Art richtig schreibt.
BenBE
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starhalf ontopic starofftopic star
Beiträge: 8721
Erhaltene Danke: 191

Win95, Win98SE, Win2K, WinXP
D1S, D3S, D4S, D5E, D6E, D7E, D9PE, D10E, D12P, DXEP, L0.9\FPC2.0
BeitragVerfasst: So 22.08.04 20:01 
Sicherlich muss irgendwann mal jemand diese Regeln abfassen und in eine Schriftform bringen, aber zu Veränderungen in der Schreibung darf es dabei nicht kommen. Und das mit dem Eindeutschen sieht wie ich schon erwähnt hab katastrophal aus! Da schreib ich doch die Wörter lieber in der Ausländischen Fassung, mach paar Rechtschreibfehler rein und kassier ne Note schlechter. Wer das halt braucht, der solls tun, wer nicht, ist doch auch egal. Solange wie jeder verstehen kann, was damit gemeint ist, reichts vollkommen aus!

_________________
Anyone who is capable of being elected president should on no account be allowed to do the job.
Ich code EdgeMonkey - In dubio pro Setting.
MathiasSimmack
Ehemaliges Mitglied
Erhaltene Danke: 1



BeitragVerfasst: So 22.08.04 21:29 
BenBE hat folgendes geschrieben:
Sicherlich muss irgendwann mal jemand diese Regeln abfassen und in eine Schriftform bringen, aber zu Veränderungen in der Schreibung darf es dabei nicht kommen.

Das Argument kann man so nicht gelten lassen. Als es noch keine einheitliche Rechtschreibung gab, da wurde bspw. "meine" durchaus auch "meyne" geschrieben (Es war meyne Mutter ...). Das sieht heute natürlich besch**** aus, aber in uralten, noch erhaltenen Briefen kann man manchmal solche Sachen entdecken.
Soll heißen: Als dann die ersten Regeln verfasst wurden, hat auch jemand entschieden, dass "meine" mit EI korrekt ist. Und die, die es vorher mit EY schrieben, werden vllt. auch gemurrt haben. Keine Ahnung, ich war ja nicht dabei. ;)

Aber wie gesagt, wenn man ein Wort plötzlich unterschiedlich schreiben kann und das dann trotzdem noch richtig ist, dann verwirrt das nur. So gesehen bevorzuge ich natürlich auch die "alte" Schreibweise von Delphin, Portemonnaie usw.
Softchaos67
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic star
Beiträge: 103

XP Prof
Delphi 7
BeitragVerfasst: Mo 23.08.04 11:18 
Muss mich korrigieren:
"wie er will" meinte ich natürlich! :wink:
"was er will" nur wenns politisch und sozial einwandfrei ist.
Ist ja ne echt heisse Auseinandersetzung geworden!
War zu Anfang eigentlich nur als Joke gedacht.
Gruss
Matthias
Adrian Threadstarter
ontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starontopic starofftopic starofftopic star
Beiträge: 314



BeitragVerfasst: Mo 23.08.04 23:34 
Servus!

@ hansa: Nein, die Umstellung von der Sütterlin-Schrift, die ich aufgrund von archivarischen Tätigkeiten noch beherrsche, auf die lateinischen Buchstaben, die nach den Erinnerungen meines Vaters 1940/41 erfolgte, meine ich nicht.
@ Mathias Simmack: Der Papst ist dann unfehlbar, wenn er kirchliche Lehren "ex cathedra" verkündet, weil er in diesem Fall von Gott inspiriert wird. Ich muß das wissen, denn ich komme aus dem katholischten Teil Bayerns, auch wenn ich nicht mehr dort wohne. (Vorsicht: Leichte Ironie)
Zum Thema "meyne Mutter": "Schon 1901 hat Konrad Duden als Sekretär der Konferenz, deren Regln 1902 in Kraft gesetzt wurden, gasegt, das große Ziel der Vereinheitlichung sei erreicht, aber nun müsse man an der Vereinfachung arbeiten." (Zitat aus: Karl-Dieter Bünting, Deutsches Wörtebuch, Isis-Verlag). Das wird wohl der Zeitpunkt gewesen sein, als aus "meyne" das "meine" wurde. Im Übrigen stimme ich Dir zu, die alte, weiterhin gültige Form zu benutzen.
@MartinPb: Das Projekt Gutenberg ist mir wohl vetraut, da ich einige Jahre lang dabei mitgearbeitet habe. Im Normalfall werden aber die Werke korrekturgelesen, wobei ggfs. die Rechtschreibung auf den momentanen Stand angepaßt wird.

Gruß,

Adrian
MathiasSimmack
Ehemaliges Mitglied
Erhaltene Danke: 1



BeitragVerfasst: Di 24.08.04 07:46 
Adrian hat folgendes geschrieben:
Zum Thema "meyne Mutter": "Schon 1901 hat Konrad Duden als Sekretär der Konferenz, deren Regln 1902 in Kraft gesetzt wurden, gasegt, das große Ziel der Vereinheitlichung sei erreicht, aber nun müsse man an der Vereinfachung arbeiten." (Zitat aus: Karl-Dieter Bünting, Deutsches Wörtebuch, Isis-Verlag). Das wird wohl der Zeitpunkt gewesen sein, als aus "meyne" das "meine" wurde.

Schön und gut, aber das war nicht der Knackpunkt. Es ging nur um die Aussage von Ben, der schrieb, es dürfe beim Verfassen der Rechtschreibregeln nicht zu Zwangsveränderungen in der Schreibweise kommen. Und genau das habe ich einfach nur zu widerlegen versucht. Eben weil bis dato (bis zu den allerersten Regeln) jeder schrieb wie er wollte. Das "meyne" war einfach nur ein Beispiel für die Leute, die es damals benutzt haben, und die vllt. erbost darüber waren, es nun mit EI schreiben zu müssen.

So gesehen haben die Initiatoren der neuen Rechtschreibung das gleiche gemacht wie damals die Initiatoren der alten Rechtschreibung. Dass sich dabei nicht alles unbedingt zum Vorteil gewandelt hat, das sei einmal dahingestellt.